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Wohngesundheit 

Schadstoffe in Bestandsgebäuden 

Rund 42 Jahre beträgt das durchschnittliche Alter eines Mehrfamilienhauses in Deutschland – das ergab eine bundesweite Studie von Statistikern der Technischen Universität Dortmund und vom Energiedienstleister Ista. Ältere Häuser sind also ein wesentlicher Teil des Gebäudebestands in Deutschland. Sie bergen jedoch oft eine unterschätzte Gefahr für die Gesundheit der Bewohner. Hinter den Fassaden können sich Schadstoffe befinden – im schlimmsten Fall mit erheblichen Konsequenzen für die Gesundheit. Asbest, Blei oder flüchtige organische Verbindungen (VOC) – viele dieser Baustoffe und -materialien wurden über lange Zeit in Deutschland verbaut. Zwar hat man ihre potenziellen Risiken in den letzten Jahrzehnten erkannt. Dennoch sind sie in vielen Bestandsgebäuden immer noch präsent und können freigesetzt werden, insbesondere bei der Durchführung von Renovierungs-, Sanierungs- oder Modernisierungsarbeiten.

Asbest 

Einer der bekanntesten und gefährlichsten Schadstoffe ist Asbest. Dieses mineralische Material wurde früher häufig in Dämmungen, Bodenbelägen und Wandverkleidungen verwendet. Die Freisetzung von Asbestfasern in die Luft kann zu schweren Atemwegserkrankungen, Lungenkrebs und Asbestose (Staublunge) führen. Auch wenn das Material mittlerweile verboten ist, bleibt es ein Risiko in vielen älteren Gebäuden. Wer vermutet, dass Asbest in seinem Haus vorhanden ist, sollte entsprechende Schritte unternehmen, um dem Schadstoff nicht ausgesetzt zu sein. Wichtig ist es vor allem, jegliche Beschädigungen von Materialien, die Asbest enthalten könnten, zu vermeiden, da dann die gefährlichen Fasern freigesetzt werden. Ist eine Asbestbelastung bestätigt und sind Baumaßnahmen geplant oder ist das Material beschädigt, kann eine Asbestsanierung erforderlich sein. Diese Arbeiten dürfen nur von einer dafür zugelassenen Fachfirma ausgeführt werden.

Schwermetalle 

Zu den weiteren schädlichen Schadstoffen in Wohngebäuden zählen Schwermetalle – vor allem Blei. Es wurde einst in Wasserleitungen, alten Lacken und Farben verwendet. Besonders für Kinder stellt das Schwermetall ein Risiko dar, da es zu einer Beeinträchtigung der neurologischen Entwicklung führen kann. Obwohl Blei in den meisten Ländern nicht mehr in Bauprodukten erlaubt ist, sind ältere Gebäude oft noch damit belastet. Wer Blei in seinem Haus vermutet, sollte eine professionelle Untersuchung vornehmen lassen. Ein zertifizierter Fachmann kann Tests durchführen, um festzustellen, ob das Metall in Farben, Wasserleitungen oder anderen Bauteilen vorhanden ist.

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VOC 

Flüchtige organische Verbindungen (VOC) sind in vielen Alltagsprodukten wie Farben, Reinigungsmitteln und Möbeln enthalten. Diese Stoffe können zu Kopfschmerzen, Reizungen der Atemwege und Allergien führen. In einigen Fällen sind bestimmte VOC auch als krebserregend bekannt. Um VOC zu vermeiden, sollten keine Produkte verwendet werden, die solche Verbindungen enthalten oder freisetzen. Eine der bekanntesten VOC ist Formaldehyd. Es wurde insbesondere in Holzwerkplatten, Klebstoffen, Brandschutzschäumen und Anstrichmitteln auf Wasserbasis verwendet und dünstet noch bis zu 30 Jahre nach Einbau aus. Insbesondere in Räumen mit unzureichender Belüftung kann die Konzentration von Formaldehyd bedenklich hoch sein. Der Einsatz von Produkten und Materialien, die hohe Mengen dieses Stoffes abgeben, sollte darum unbedingt vermieden werden. Stattdessen sollte man auf umweltfreundliche und formaldehydarme Produkte sowie auf die Kennzeichnung „lösungsmittelfrei“ achten.

Professionelle Beseitigung von Schadstoffen 

Wer Schadstoffe in seinem Haus oder seiner Wohnung vermutet, sollte eine Schadstoffuntersuchung durchführen lassen. Eine gründliche Analyse des Gebäudes durch einen zertifizierten Fachmann umfasst Probenahmen und Tests auf Asbest, Blei, Formaldehyd sowie andere schädliche Substanzen und kostet etwa 1.000 Euro. Werden Schadstoffe nachgewiesen, sollten sie ordnungsgemäß entfernt oder abgesichert werden. Dies erfordert ebenfalls die Zusammenarbeit mit geschultem Fachpersonal, um von gefährlichen Materialien ausgehende Gefahren während der Sanierungsarbeiten zu minimieren. Bei Renovierungs- oder Bauprojekten sollten nach Möglichkeit umweltfreundliche Baustoffe und Materialien verwendet werden, die frei von schädlichen Chemikalien sind.

Lassen sich Schadstoffe nicht sofort ohne Weiteres beseitigen, sollten zunächst wenigstens einfache Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergriffen werden. Eine gute Belüftung ist beispielsweise entscheidend, um die Konzentration von Schadstoffen in der Luft zu reduzieren. Hier kann auch der Einbau von Lüftungsanlagen helfen. Und auch bestimmte Zimmerpflanzen können sogar dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern und beispielsweise Formaldehyd abzubauen. Einige Beispiele für luftreinigende Pflanzen sind Echte Aloe (Aloe barbadensis), Bogenhanf (Sansevieria), Gemeiner Efeu (Hedera helix), Grünlilie (Chlorophytum comosum) und Drachenbaum (Dracaena).

In jedem Fall sollte die Entdeckung von Schadstoffen in einem Gebäude nicht ignoriert werden, da eine längere Exposition zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann. Es ist ratsam, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um die Belastung zu reduzieren und eine möglichst sichere Umgebung für die Bewohner zu gewährleisten.